Gefühlswelten
Diese Weltentrennung: Gefühle sind etwas irrationales, nicht begreifbar, benennbar. Sie sind da - oder eben nicht. Es ist schön, schrecklich, traurig - und es gibt Situationen, Fakten, Ereignisse drumherum, Randbedingungen. Die Situationen lassen sich beschreiben, die Gefühle bloss erleben.
Die Welt der Dinge hat Regeln, logische Zusammenhänge können analysiert werden, es gibt Ursachen und Wirkungen.
Die andere Hälfte des Lebens entzieht sich dem, wird staunend und intensiv wahrgenommen.
Der Verdacht keimte auf, dass auch Gefühle bestimmten Regeln gehorchen, steuerbar, begreifbar sind. Dass es eine Aufgabe sein könnte, auch diese Welt zu untersuchen, zu zerlegen, es auch hier mal mit den analytischen Fähigkeiten zu versuchen, die sich für vieles andere so sehr als nützliches Werkzeug erwiesen haben. Davor steht ein fast kindlicher Respekt, die Angst dadurch dieses Ganze, Heilige, Unbegreifbare zu beschädigen. Eine Hürde, die ich noch immer nicht wirklich überwunden habe. Warum kann ich über ein Computerprogramm, eine Mauer aus Ziegelsteinen, einen kaputten Motor bis ins Detail nachdenken, alle Fehler finden, die Mauer auseinandernehmen in ihre Bestandteile - und kann aber nicht sinnvoll und zielstrebig untersuchen ein Gefühl der Verlassenheit, die erlebte Lähmung und Ohnmacht bestimmten Herausforderungen gegenüber, oder das große Kribbeln einer neuen Liebe. Da bleibt nur fruchtloses Grübeln oder besoffene Glückseligkeit. Wie entsteht Nähe, Vertrautheit, Ablehnung, Bewunderung, Sehnsucht? Sollte man das nicht erlernen können, wie eine Fremdsprache, eine Technik? Woher diese Angst, dass die Gefühle danach weniger echt sein werden, wertloser? Eine fremde Sprache wird verständlicher, aber doch nicht langweiliger, wenn ich sie erlerne. Lassen sich Gefühle mit Sprachen vergleichen? Oder sind sie "vor" der Sprache (etwas Heiliges, Gegebenes), und wenn ich ihre Grammatik, ihre Vokabeln lerne, werden sie sich in Luft auflösen wie ein Aberglaube.
Die Welt der Dinge hat Regeln, logische Zusammenhänge können analysiert werden, es gibt Ursachen und Wirkungen.
Die andere Hälfte des Lebens entzieht sich dem, wird staunend und intensiv wahrgenommen.
Der Verdacht keimte auf, dass auch Gefühle bestimmten Regeln gehorchen, steuerbar, begreifbar sind. Dass es eine Aufgabe sein könnte, auch diese Welt zu untersuchen, zu zerlegen, es auch hier mal mit den analytischen Fähigkeiten zu versuchen, die sich für vieles andere so sehr als nützliches Werkzeug erwiesen haben. Davor steht ein fast kindlicher Respekt, die Angst dadurch dieses Ganze, Heilige, Unbegreifbare zu beschädigen. Eine Hürde, die ich noch immer nicht wirklich überwunden habe. Warum kann ich über ein Computerprogramm, eine Mauer aus Ziegelsteinen, einen kaputten Motor bis ins Detail nachdenken, alle Fehler finden, die Mauer auseinandernehmen in ihre Bestandteile - und kann aber nicht sinnvoll und zielstrebig untersuchen ein Gefühl der Verlassenheit, die erlebte Lähmung und Ohnmacht bestimmten Herausforderungen gegenüber, oder das große Kribbeln einer neuen Liebe. Da bleibt nur fruchtloses Grübeln oder besoffene Glückseligkeit. Wie entsteht Nähe, Vertrautheit, Ablehnung, Bewunderung, Sehnsucht? Sollte man das nicht erlernen können, wie eine Fremdsprache, eine Technik? Woher diese Angst, dass die Gefühle danach weniger echt sein werden, wertloser? Eine fremde Sprache wird verständlicher, aber doch nicht langweiliger, wenn ich sie erlerne. Lassen sich Gefühle mit Sprachen vergleichen? Oder sind sie "vor" der Sprache (etwas Heiliges, Gegebenes), und wenn ich ihre Grammatik, ihre Vokabeln lerne, werden sie sich in Luft auflösen wie ein Aberglaube.
Freitag, 24. Juni 2005, 22:30 |