Wider die öffentliche Fleischeslust
Kaum winkt ein zärtliches Stelldichein, kaum nähert sich die gespitzte Lippe der Angebeteten zum zarten Kuss, kaum berührt die Hand frivol den Schenkel und die ersten Lusthormone regen sich, wirft das neuronale Assoziationszentrum ungefragt Worte wie Busenkrieg, Wäscheluder oder Arschgeweih samt der entsprechenden Bilder in das Bewusstsein, schon fühlt man sich heruntergezogen auf die Ebene des dumpfen Mobs, des Bohlendieter, Bo-Bo-Boris oder von Sarah & Marc. Möchtest du wirklich tun, was jenen Subjekten eigen ist? Begeben wir uns jetzt auf das Niveau von RTL II?, fragt süffisant der innere Zensor. Und immer seltener nickt man verschämt und grummelt: Nur noch dies eine mal.
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Feinsinnigeren Menschen droht eine ästhetische bedingte Impotenz.
taz - Die Wahrheit vom 22.08.2005
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Feinsinnigeren Menschen droht eine ästhetische bedingte Impotenz.
taz - Die Wahrheit vom 22.08.2005
Dienstag, 23. August 2005, 08:59 |