Der Schwabe an sich
"Wenn man bei meinem Freund im Keller Licht anknipsen will, geht das gar nicht. Die Glühbirnen funktionieren, die Sicherungen auch. Es geht deshalb nicht, weil sich der Schwabe für eine merkwürdige Vorgehensweise entschieden hat: In Mehrfamilienhäusern gibt es in jeder Wohnung einen Schalter, mit dem jede Mietpartei den Lichtschalter im Keller fernsteuern kann. Bevor ein Schwabe in den Keller geht, drückt er auf den Kellerlichtanschalter in seiner Wohnung und aktiviert damit den Kellerlichtschalter im Keller. Mit diesem Zwischenkreislauf beugt er der Verschwendung vor - der Verschwendung auf seine Kosten. Ohne Kellerlichtan- und -abschalter könnte es nämlich passieren, dass ein Nachbar im Keller stundenlang sein Fahrrad putzt oder in alten Kartons stöbert oder es dort (bei Licht!) mit seiner Frau treibt. Bei alledem würde Gemeinschaftsstrom fließen, der später der betreffenden Mietpartei nicht in Rechnung gestellt werden könnte."
Michaela Kirschner, taz, 09.10.2001
Mehrere Dinge sind an dieser Geschichte erstaunlich:
Zunächst, dass ich mich heute ohne ersichtlichen Grund plötzlich an diese Schilderung erinnerte. Was geht in meinem Hirn vor?
Dann aber auch, dass ich einen Verweis auf den betreffenden Artikel problemlos mit wenigen Stichworten (wohnung schwaben keller) im taz-Archiv wiederfand. Der Zugriff auf den Inhalt wäre mir dort allerdings nur gegen Zahlung eines nicht vernachlässigbaren Betrages gestattet worden.
Weiterhin: Nunmehr im Besitz von Titel und Autor des Textes suchte ich jene bei google und erhielt exakt einen Treffer, der Link erlaubte mir kostenlos und freundlich den erneuten Genuss des Originalartikels in eben jenem Archiv und dieser bestätigte meine Erinnerung.
Und zuletzt, dass mich jetzt die Frage nicht loslässt, ob es sich hier um reine Fiktion und Verunglimpfung, um eine geschickt gesetzte Parabel oder aber um einen Tatsachenbericht handelt.
Michaela Kirschner, taz, 09.10.2001
Mehrere Dinge sind an dieser Geschichte erstaunlich:
Zunächst, dass ich mich heute ohne ersichtlichen Grund plötzlich an diese Schilderung erinnerte. Was geht in meinem Hirn vor?
Dann aber auch, dass ich einen Verweis auf den betreffenden Artikel problemlos mit wenigen Stichworten (wohnung schwaben keller) im taz-Archiv wiederfand. Der Zugriff auf den Inhalt wäre mir dort allerdings nur gegen Zahlung eines nicht vernachlässigbaren Betrages gestattet worden.
Weiterhin: Nunmehr im Besitz von Titel und Autor des Textes suchte ich jene bei google und erhielt exakt einen Treffer, der Link erlaubte mir kostenlos und freundlich den erneuten Genuss des Originalartikels in eben jenem Archiv und dieser bestätigte meine Erinnerung.
Und zuletzt, dass mich jetzt die Frage nicht loslässt, ob es sich hier um reine Fiktion und Verunglimpfung, um eine geschickt gesetzte Parabel oder aber um einen Tatsachenbericht handelt.
Montag, 13. Juni 2005, 19:34 |