Nächtlicher Raubüberfall
Spätabends noch ein paar Scheine gebraucht, weil alles alle war. Aber: Die Tür zur hell erleuchteten vollverglasten Automatenschalterhalle war verschlossen. Drinnen knieten zwei Männer in Overalls auf dem Boden, wühlten in mehreren Taschen und Beuteln und packten unglaubliche Mengen an gestapelten Scheinen auf die Fliesen. Draußen auf der Straße wartete ein dritter im Halbdunkel in einem Lieferwagen. Schüttelten die Taschen aus, dann noch mehr Geld. Vor der Tür sammelten sich immer mehr Menschen an, versuchten sie zu öffnen, starrten dann ebenso gebannt wie ich auf das Treiben im Inneren. Irgendwann begannen die Männer, das Geld in die geöffneten Tresore der Automaten einzufüllen. Die zum Zuschauen Verurteilten fingen inzwischen an, das ganze zu kommentieren. Es wurde gemeinsam beraten, was man denn mit diesem Geld anfangen könnte, am Rande bildeten sich kleine Grüppchen, die versuchten, die Chancen eines spontan organisierten Raubüberfalles abzuschätzen. Eine Frau sagte ständig "Mir ist das hier unheimlich, irgendwie ist mir das unheimlich". Kurz nachdem ich mit einer sehr hübschen dunkelhaarigen Fahrradfahrerin die letzten Details unseres Fluchtplans vereinbart hatte und wir gerade überlegten, ob wir lieber zusammen Urlaub machen würden oder uns ein Haus bauen von dem Geld, öffnete sich die Tür und der Spuk war vorbei. Schade...
Dienstag, 7. Juni 2005, 00:36 |
Das gefällt mir. Nur so geht's eigentlich. ;-)