Das ist so eine Beschreibung meiner Grundstimmung, die ich jahrelang immer wieder an mir endeckt habe. Können viele nicht verstehen.
Die richtige Balance zu finden, zwischen dem "unzufriedenen" Suchen nach Neuem, den "kicks" - und der Kunst, diese Momente auch wirklich als
"Glück" zu erleben, und Kraft daraus zu ziehen. Nicht der Sucht nach immer mehr, Konsum, Sex, Kontakten, Bildern auf den Leim zu gehen. Aber auch nicht alles nur als eigentlich unzureichend zu erleben, immer wartend auf das "richtige Glück" das irgendwann in der Zukunft kommen wird. Und die Gegenwart, das wahre Leben zieht vorbei, unerbittlich, Stunde um Stunde.
Anderer Blickwinkel: Der Buddhismus kennt zwar keine Todsünden, aber interessant ist, dass es auch hier drei "Geistesgifte" (Herzenstrübungen, kilesa) gibt, die u.a. die Wurzel aller Krankheiten sind.
- Gier (lobha) - etwas haben wollen, etwas begehren oder mögen
- Hass (dosa) - etwas ablehnen, abstossen, nicht haben wollen
- Verblendung, Unwissen, Ignoranz (moha) - das wahre Wesen der Dinge nicht erkannt haben
Gier oder Lust zieht das wahrgenommene Objekt herein, will es sich einverleiben. Hass oder Ärger stößt die Dinge zurück. Verblendung kreist um das Objekt, nicht sicher was zu tun ist, bewegt sich im Kreis, hat Angst, es wegzustoßen und ist nicht willens es heranzuziehen.
Fazit: Es geht nicht um ein Ja/Nein/Weiss nicht - immer ist alles drei dabei und gleichzeitig weder richtig noch falsch. Scheint also mehr so auf das richtige Gleichgewicht der Übel anzukommen. Ganz schön schwierig. Ist mir persönlich in diesem Punkt aber sympathischer, als die katholische Lehre von Gut und Böse.