neue innerlichkeit

sich drehen, kreisen, sich zurückziehen, vergangenem nachhängen.
neues planen, träume abladen.
blog auf, blog zu, verliebt, verzweifelt.

ist alles nur ein spiel hier.
seelenmüll darf ausgebreitet werden
(ausgekotzt, wollte ich eigentlich sagen).
kommunikation, dialoge - flüchtig.

ich bin ein wenig irritiert.
quote nicht mit öffentlichkeit verwechseln.
qualität? kundenbindung?

trotzdem, vielen dank allen, denen ich hier punktuell begegne,
ich schätze das sehr.
_sophie_ - 16. Jun, 22:03

Was irritiert dich? Und ja, Seelenmüll breitet man nicht aus, man kotzt ihn aus. Und manchmal kotzt er einen hinterher so an, dass man ihn wegputzen muss.

spurlos - 16. Jun, 22:56

wahrscheinlich später als andere hab ich das bloggen entdeckt vor ein paar wochen. super. als ventil um sachen aufzuschreiben, mit denen ich nicht wusste wohin. sie hat sie jedenfalls nicht gehört, nicht hören wollen, können.
an eine anonyme öffentlichkeit gerichtet - seht her, was ich zu sagen habe. war ja nicht allzu viel, aber mir tat das gut. hoffte insgeheim, real oder irreal, dass sie das alles mitschneidet. für mich aber anders, als ihr das alles per mail zu servieren - und dann trashcan.

ich lese viel, phasenweise mehr als ich schreibe.
mit der zeit kristallisieren sich personen aus der masse.
rätsel, spassiges, viele geniale einfälle, talente mit worten.
versuche tastend, mich da einzubringen, klappt manchmal auch, schön.

auf den ersten blick viel mehr tiefgang, content, gefühle, jedenfalls mehr als (mir) durchschnittlich bei begegnungen im RL passiert. klar, gibt ja auch weniger randbedingungen.

und jetzt kommt gerade der blues: leute verändern sich, kommen, verschwinden. und: ich missverstehe, ich mische mich ein in dinge, die ich nicht genug verstehe (was hier aber allgemein üblich ist), trete wohl in diverse fettnäpfchen, vorlaut. insofern: prima spielwiese. sind das die gleichen ecken und kanten, die ich im RL habe? kann ich an denen hier was feilen?

andersrum finden hier sachen statt, die eigentlich auch ins andere leben gehören. für mich? ja. ich merke, dass ich aufpassen will, muss, dass hier keine grenze entsteht. ich habe keine lust, hier jemand anderer zu sein als sonst. ok, vielleicht andere regeln, aber trotzdem ich.
sonst macht mir das keinen spass, das spiel - oder weniger jedenfalls. klar, ich geh auch ins kino und geniess das - aber da steht auch gross dran: "KINO" (so wie es hier auch an manchen sachen dransteht, wenn auch kleiner).

also: ich bin irritiert und immer wieder am korrigieren, was das hier für mich eigentlich ist.
jedenfalls ein sehr mächtiges tool, zwischen menschen etwas geschehen zu lassen.

_sophie_ - 16. Jun, 23:11

Aus Erfahrung weiss ich, dass das verdammt nach hinten losgehen kann, zu schreiben, damit jemand anderes (eventuell, vielleicht, hoffentlich) mitliest. Die Worte sehen nach einiger Zeit anders aus, wenn sie ein paar Tage "abgehangen" haben und dann sind sie bereits in den Köpfen der (heimlichen) Mitleser drin und lassen sich nur schwer korrigieren.

Die Anonymität lässt mehr Emotionalität zu als das RL, weil man beim schreiben nicht in das Gesicht eines Gegenübers schaut, weder im Moment des Niederschreibens noch ein paar Stunden oder Tage später. Auch das ist ein zweischneidiges Schwert, siehe oben. Schreiben, zweifeln, löschen, das gehört zum Rhythmus des bloggens dazu, obwohl ich versuche, die Löscherei zu lassen, ist sowieso meist schon zu spät, um zurückgenommen zu werden.

Ein Spiel, ja, das ist es, ein Spiel am Rande des Lebens. Aber trotz aller Virtualität, die nicht greifbar ist, die mehr Schein als Sein ist, tun Verletzungen auch im Internet weh. Mit der Zeit baut sich eben das Bild von dem Menschen hinter den Worten auf und mit diesem Bild auch eine Beziehung, wie immer die auch aussehen mag - und Menschen können einander (beabsichtigt oder nicht) Verletzungen zufügen und die Schmerzen, die daraus entstehen, sind nicht rein virtuell und vergehen nicht, wenn man den PC runterfährt.

Ein bisschen Kino ist hier überall zu finden, das gehört zum Spiel dazu. Aber auch im RL trifft man immer wieder auf Schauspieler und Hochstapler. Ich höre hier auf mein Bauchgefühl und wenn ich damit auf die Fresse falle, tja, dann bin ich eben auf die Fresse gefallen, passiert mir hier genauso wie im RL und wird unter "Erfahrungen" verbucht.

(Und du kannst schreiben!! Du hast Talent!)
Thot - 17. Jun, 12:45

Für mich wichtige Gesichtspunkte sind, über mein Leben zu schreiben, Erlebnisse zu beschreiben, die ich loswerden will; mich selbst im Schreiben besser kennenzulernen, meine Ansprüche an mich zu beschreiben und nicht zuletzt mich auszuprobieren. Also Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart, das immerwährende menschliche Zeitproblem bewältigen.

Ausserdem das virtuelle Leben zu leben im Bewusstsein, wie sehr ich mich in dieser nur vom Geist getragenen Blogwelt verlieren kann und daher die reale Welt und die Erkenntnisse die ich für sie aus der Blogwelt ziehen kann, stets fest im Blick behalten.

Achnochwas. Fettnäpfchen und Verletzungen sind nicht immer zu vermeiden. Aber ich versuche vor allem, keine Ratschläge und Lebenshilfen anzubieten, das ist schon fast die halbe Miete. Immer eingedenk meiner eigenen Erkenntnis: es läuft was schief, wenn ich das Leben anderer Leute in Ordnung zu bringen versuche, anstatt mein eigenes. ;-)
spurlos - 17. Jun, 17:31

@_sophie_: Emotionalität - hatte ich in den letzten Monaten satt, mehr als in den vergangenen dürren Jahren zusammen. Kann ich emotionaler sein, wenn ich mein Gegenüber nicht sehe? Ja wahrscheinlich, denn auch damals spielte sich sehr vieles über Mail ab, es explodierte dann aber in den Stunden der Begegnung. wow! ich vermisse das.

@Thot: Die Kraft des Geistes, stimmt irgendwie. Sowas meinte ich mit dem "mächtigen Tool". Danke auch für den guten Ratschlag mit den Ratschlägen (und für die schöne Inkonsequenz in der Ausführung, i just love ist *g*).
Thot - 17. Jun, 22:26

Mist. Und ich hatte noch beim Schreiben gehofft, dieser kleine Bruch in der Logik würde unbemerkt durchgehen. ;-)

Aber wenn ich schon dabei bin. Ich habe das selbst als sehr wohltuend erlebt, wie einer bei mir (vorheriges Blog) die Ratschläge so verpackte, dass ich überlegen musste, was will der eigentlich sagen. Also zwar einen Hinweis geben, aber den anderen zum Nachdenken zwingen, ihm das Erfolgserlebnis lassen. Doch das ist eine hohe Kunst, die ich mir garnicht anmasse sie zu beherrschen. Es ist bereits ein grosser Unterschied schreibt man anstelle "Du solltest..." "Ich hab' das so gemacht". Kommt einfach anders an, man lässt dem Gegenüber die Wahl, die er ja ohnehin immer hat. Und es fühlt sich nicht bevormundet. Meistens, jedenfalls. ;-)

comments

Hm kommt mir bekannt...
Hm kommt mir bekannt vor, hab auch mal gesucht und...
NBerlin - 14. Mai, 12:50
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bin hier gestrandet, einfach so. gefällt mir. vielleicht...
logi-cal - 28. Apr, 22:24
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beides ...
Desideria - 17. Dez, 18:29
das mit den giraffen,...
das mit den giraffen, meinst du? oder den bluuuuues...
spurlos - 23. Nov, 02:03
ich kann das sehr gut...
ich kann das sehr gut verstehen ...
Desideria - 22. Nov, 22:49

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